Erfolg beim Heidepokal in Bad Bevensen
Auch in diesem Jahr haben sich Reinhard und Sabine Brandes das in Bad Bevensen im August stattfindende Tanzsportseminar des Trainerpaars Betty und Gerwin Biedermann nicht entgehen lassen und daher im Vorfeld der Turniere sechs Tage intensives Training bei namhaften Trainern im schönen Kursaal genossen, viele neue Erkenntnisse gewonnen und nette Tanzpaare neu kennengelernt oder wiedergetroffen. Kurz: Sie waren warm getanzt, gut gelaunt und kannten die Tanzfläche.
Durch die unerwartet hohe Anzahl von Startmeldungen war der ursprüngliche Zeitplan „über den Haufen geworfen“. Die für sie relevanten Startzeiten verschoben sich von ursprünglich geplant 16.45 Uhr auf 19.30 Uhr am ersten bzw. 18.00 Uhr am zweiten Turniertag. Also hieß es, Tagesablauf und Turniervorbereitung umzuplanen.
Am ersten Turniertag fanden sie sich in einem Teilnehmerfeld von 26 Paaren wieder. Ziel war zumindest die erste Zwischenrunde zu erreichen. Nachdem die Rundenauslosung feststand, begann das Turnier in vier Tanzrunden und die Gruppen wurden aufs Parkett gerufen. Sie merkten, dass sie zwar ihren Ablauf abrufen konnten, sich der angestrebte Turniermodus allerdings nicht so richtig einstellten wollte. Nach dem langsamen Walzer und dem Tango kam ihnen erst der Wiener Walzer ein bisschen wie Tanzen an. Der anschließende Slowfox und der Quickstep fühlten sich dann subjektiv etwas besser an. Die Konzentration ließ zu wünschen übrig. Ob es nun der vorweg gegangenen anstrengenden Trainingswoche geschuldet war oder den an dem Tag herrschenden hohen Temperaturen, mag dahingestellt sein. Es war nicht ihr Tag. Trotzdem erreichten sie die Zwischenrunde und durften sich ein weiteres Mal auf der Fläche präsentieren. Danach war das Turnier allerdings für sie beendet. Mit dem 16. Platz von 26 Teilnehmern waren sie recht zufrieden. An diesem Tag war mehr drin gewesen.
Am nächsten Tag traten sie in einem Starterfeld von 19 Paaren erneut an. Wieder war das Ziel die Zwischenrunde. Sie hatten den Verlauf des Turniers vom Vortag analysiert und sich vorgenommen „an ein paar Stellschrauben zu drehen“. Gemäß der Rundenauslosung ging es in drei Gruppen auf die Fläche und sie begannen mit dem langsamen Walzer, der gut gelang. Gut fokussiert konnten sie die weiteren Tänze gut präsentieren und waren nach der Vorrunde zufrieden mit sich. Wenn es nicht gereicht hätte für die Zwischenrunde, wollten sie mit einem befreundeten Paar, das sich zu ihrer Unterstützung eingefunden hatte, eben Essen gehen und sich einen schönen Abend machen.
Das musste warten: Sie hatten sich für die Zwischenrunde qualifiziert, die mit 12 Paaren getanzt wurde. Motiviert zeigten sie erneut die fünf Standardtänze, die ihnen nach eigener Beurteilung wieder gut gelangen. Danach hieß es warten. Überraschung; da mehrere Paare identisch bewertet worden waren, hatte sich die Turnierleitung entschieden, eine zweite Zwischenrunde mit acht Paaren tanzen zu lassen. Und sie waren dabei!
Mit dem Wissen eines sicheren achten Platzes, starteten sie in die neue Runde mit eben diesen acht Paaren. Es hieß im erhöhtem Maße aufmerksam zu sein und Rücksicht auf andere Paare zu nehmen. Die Kommunikation im Paar stimmte, die Konzentration war da und der Spaß auch. Das bisher Erreichte war für sie bereits ein Erfolg. An der Stirnseite des Saals hatten sie eine Fangruppe, die sie lautstark anfeuerte und sie regelrecht pushte. Das setzte ungemein Energie frei!
Danach hieß es wieder warten. Das befreundete Paar machte sich auf den Weg, um ein Restaurant zu suchen. Sie würden nachkommen. Dann wurde das Ergebnis der zweiten Zwischenrunde bekannt gegeben. Das Paar würde länger im Restaurant warten müssen: Sie wurden für sie unerwartet für das Finale aufgerufen. Hocherfreut stellten sie sich für den ersten Tanz auf. Den sechsten Platz hatten sie auf jeden Fall erreicht. Die Fanmeile tobte. Gut gelaunt und entspannt, aber nach wie vor konzentriert zeigten sie ihre Tänze. Nach der Trainingswoche hatten sie keine Konditionsprobleme. Alles gelang gut. Zwischen den Tänzen wurden die Turnierpaare vorgestellt. Die Fanmeile wurde lauter.
Anschließend stellten sich die sechs Finalpaare auf an der Stirnseite gegenüber der Bühne, auf der die Turnierleitung platziert war, auf. Der sechste Platz wurde aufgerufen. Reinhard machte bereits einen Schritt nach vorne, wurde aber jäh gestoppt. Es war ein Paar aus Lüneburg. Bei Aufruf des fünften Platzes war er wieder „in den Startlöchern“. Vergebens. Es war ein Paar aus Mellendorf. Schlussendlich wurden sie als Viertplatzierte aufgerufen. Die Fanmeile klatschte und johlte. Überglücklich nahmen sie Glückwünsche und Urkunde entgegen, im Wissen spätestens jetzt richtig in der A-Klasse angekommen zu sein.
Übrigens: Sie schafften es noch rechtzeitig ins Restaurant. Es wurde noch ein schöner Abend mit einem Gläschen Prosecco auf den unerwarteten Erfolg.
Bericht von Sabine Brandes